Versuchen wir einen anderen Gedanken:
Selbstverständlich sind Sie von Natur aus sprachbegabt. Vielleicht nicht begabter als die meisten anderen, aber auch sicherlich nicht weniger. Andere Berufstätige sprechen auch gut Englisch, warum nicht Sie?
Sie sagen immer noch, Sie seien sprachunbegabt?
Dann `mal anders: „Sie sind nicht sprachunbegabt, Sie sind sprachuntrainiert. Sagen Sie sich: "Ich bin nicht sprachunbegabt, ich bin sprachuntrainiert!" Dabei handelt es sich nicht um spitzfindige Sprachspielereien, wie mancher gerne und vorschnell vermutet.
Der neue Gedanke "Ich bin sprachlich untrainiert!" kann den alten Glaubenssatz "Ich bin sprachunbegabt", einfach ersetzen, wenn Sie es zulassen.
Den Zustand, sprachlich untrainiert zu sein, kann jeder Berufstätige mit Training ändern. Dagegen erscheint das Denkmuster sprachunbegabt zu sein unabänderlich. Es ist bequem, weil Englisch lernen oder Sprach-Training aussichtslos erscheint und die Mühe eines Trainings erspart.
Damit verbunden ist selbstverständlich das immerwährende unangenehme Gefühl und die Tatsache, den sprachlichen Anforderungen im Beruf
immer weniger gewachsen zu sein. Die Freude am Beruf sinkt stetig, die Anspannung steigt mit dem steigenden Umfang an englischsprachlichen Verständigungs-Problemen.
Ständiges Aufschieben längst fälliger Sprachtrainings ist bei vielen Berufstätigen Ursache sinkender Lebensqualität.
Seit unserer Schulzeit sind Menschen gewohnt, zu lernen. Als Baby oder Kleinkinder lernen wir alle intuitiv und spielerisch. Mit der Ausgabe verführerischer Schultüten ändert sich dieses optimale Lernverhalten dann plötzlich und drastisch. Spontanes Lernen bleibt der Freizeit vorbehalten, in der Schule ist prüfungsfähiges 'Wissen lernen' angesagt.
Auch heute noch sprechen die meisten Interessenten, die mich anrufen davon, dass sie/er „
Englisch LERNEN“ möchten oder müssen.
„Englisch lernten Sie in der Schule!“, sage ich dann. "Und - KÖNNEN Sie es?“
„Wir wollen doch diesen Fehler nicht gemeinsam wiederholen – oder?
Dann sagen Interessenten, wie vorher abgesprochen: „Englisch Lesen und Schreiben geht ganz gut, Verstehen auch. Sinngemäß verstehe ich das Meiste ….!“ „Nur Sprechen ist schwierig“, ergänze ich. „Genau das ist mein Problem!“, fühlt sich mein Gesprächspartner verstanden.
„Ich bin sprachunbegabt!“, ergänzen Menschen, die plötzlich immer mehr und immer häufiger Englisch im Beruf benötigen. Sie empfinden ihre englischsprachlichen Fähigkeiten als enttäuschend: „Ich hatte 6 Jahre Schulenglisch. Trotzdem bin ich unsicher beim Sprechen!“
„Trainierten Sie denn das Sprechen?“, frage ich. „Nein, wir lernten eher englische Grammatik, Vokabular, Übersetzungen“, erinnern sie sich. Theorie lernten sie, Sprechpraxis trainierten Sie demnach nicht. Wie sollten sie Englisch sprechen können, wenn sie genau das, Sprechen, nur selten aktiv trainierten?
Um Sprech-Praxis aktiv -sprechend - trainieren zu können, sind naturgemäß zu viele Schüler in einer Klasse. Sprechpraxis kann und muss eine staatliche Schule gar nicht leisten. Sie soll eine gute Basis bieten. Und die ist bei Ihnen vorhanden. Den Rest, Sprechpraxis aufbauen, muss jeder Einzelne selbst.
Ihren Beruf lernten Sie auch nicht auf der Realschule oder im Gymnasium! Oder?“