Manche vergessen ausgerechnet das Wichtigste: Sie lesen, ohne laut sprechen? Sie nicken den richtigen Satz ab. statt ihn laut gesagt zu haben. Schon Wilhelm Busch brachte es auf den Punkt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Englisch sprechen lernen Sie ausschließlich durch Sprechen, Punkt. Lesen, schreiben, hören unterstützen den Lernvorgang auf anderen Ebenen.
Erinnern Sie sich? Kurze, einfache Sätze verbessern die Kommunikation, verringern das Risiko von Missverständnissen. Längere, verschachtelte Sätze fordern Missverständnisse geradezu heraus:
Aus Aktiv wird Passiv (Sie wollen grillen, werden aber statt dessen selbst gegrillt). Verhältniswörter wie at, on, by ändern hier tückisch schnell ihre Bedeutung. Aus Tätigkeiten werden schnell Substantive, wie zum Beispiel bei dem englischen Wort 'work'.
Haben Sie sich nicht angewöhnt, oft nachzufragen, sich zu vergewissern, was die andere Person tatsächlich verstand? So kommt es nicht eventuell, sondern garantiert zu Missverständnissen. Haken Sie also immer nach. Fragen Sie, ob das, was Sie verstanden, richtig ist. Fragen Sie auch, was der andere verstand, nachdem Sie selbst etwas sagten.
Seien Sie fasziniert, wie viele Missverständnisse Sie dadurch aufdecken. Große und kleine Abweichungen. Unerhebliche oder teure Missverständnisse. Triviale aber auch die mit ärgerlichen Folgen. Bei jedem einzelnen Mal erkennen Sie immer wieder überrascht: Dieser Trugschluss wäre nie aufgefallen, hätte ich nicht nachgefragt.
Fragen Sie nach, auch wenn es manchmal unangenehm ist. Nach einigem Training verlieren Sie die Scheu, zu fragen. Denken Sie einfach daran, wie viele Missverständnisse in der eigenen Muttersprache zwischen zwei Menschen entstehen können. Um ein Mehrfaches größer ist die Gefahr, wenn Sie Englisch sprechen und verstehen.
Englische Sätze haben eine einfache Struktur. Sie beginnen am besten mit dem, der etwas tut. I, you, he, she, it, we, you oder they oder statt dessen: Namen (Michael, Mrs. Wolf), Berufe (baker, engineer, shop-assistant), Bezeichnungen (The table, the fridge ...) Jetzt kann eine Tätigkeit folgen. "I drive, you eat", "Peter drinks" oder Eigenschaften/Hauptwörter: "I am happy", "you are an engineer".
Ergänzungen wie "I drive a car", "I drink coffee" sind die nächste Station unseres Satzes. Weiter geht es mit der Ortsangabe "I drink coffee in the kitchen", zum Schluss kommt dann, falls gewünscht, eine Zeitangabe. " I drink coffee in the kitchen at 6 o´clock." Selbstverständlich gibt es noch andere Möglichkeiten, die zu nennen aber wieder zu mehr Unübersichtlichkeit führen würde.
Deshalb bleiben wir auf der einfachen, sicheren Seite. Mut zur Einfachheit. Selbst Fortgeschrittene tappen immer wieder in Missverständnis-Fallen und können mit der Einfach-Regel Sprachprobleme vermeiden.