Theorie-Englisch a´ la Schule oder gesprochenes Business English:
Welche Methode ist erfolgreicher, um schnell Business English sprechen zu lernen, fragen sich Bewerbende. Erlebe beide Gruppen, die Theorie-Lerner und die Sprech-Praktiker.
Welche Strategie ist natürlicher, erfolgversprechender und überzeugender?
Linksflüssige sind Theorie-Lerner, Rechtsflüssige dagegen Sprech-Praktiker.
Können statt Wissen. Praxis statt Theorie.
Als Mensch und Individuum sind Sie sowieso einzigartig. Ziel ist es, als Bewerbender einzigartig zu sein. Selbstverständlich im positiven Sinn, bieten Sie dem neuen Arbeitgeber einen Nutzen,
den ihm nur wenige bieten können.
Der Nutzen liegt jenseits beruflicher Qualifikation. Fachwissen, Erfahrung haben andere Bewerbende ebenso. Mit der geschickten Kombination persönlicher Stärken, der soft skills, gelingt dies oft überraschend schnell. Mit Business English runden Sie Ihre überzeugenden Argumente ab.
... bekannt sind. Sie finden viele Ihrer Stärken normal. Sie kennen sich nicht anders. Haben Sie bereits alle ermittelt? Wie dies geht, lesen Sie an anderer Stelle. Dann kombinieren Sie diese geschickt mit den Fähigkeiten, die in der Stellenbeschreibung gewünscht sind und schon sind Sie einen Riesenschritt weiter. Auf dem Weg zum Wunsch-Job im Wunsch-Unternehmen.
Es ist so einfach wie es klingt. Erst durch das Bewusstmachen, einordnen, im richtigen Moment erinnern und aussprechen werden daraus Erfolgsfaktoren. Fällt nur einer dieser fünf Punkte weg, nützen Ihnen die jeweils anderen wenig bis nichts.
Seien Sie entspannt. Wir sind ein Englisch-Sprach-Trainings-Unternehmen, verkaufen keine Strategieberatung. Aber Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Beruf und Englisch-Sprech-Praxis gehören heute zusammen. Ohne Englisch kein Job. Und damit ist nicht Theorie-Schulenglisch gemeint.
Personalern, Personalberatern fällt auf: Keine Berufsanfänger, sondern erfahrene Führungskräfte, zeigen vermehrt Verhaltensweisen, die ihnen im Vorstellungsgespräch zum Stolperstein werden.
Gleiten wir zur Bewerbungs-Taktik. Eigentlich meine ich Strategie, jedoch verorten Menschen das Wort Strategie häufig als etwas Dramatisches, Fremdes, Militärisches, ein Wort für Politiker, Geschäftsleute oder Unternehmen.
Nein, Strategie ist einfach nur der systematische Weg zum Ziel. Wache ich morgens auf, benötige ich eine Strategie, um tatsächlich JETZT aufzustehen.
Ich möchte Sie ermutigen, Ihre eigene optimale Bewerbungs-Strategie zu entwickeln.
Zitat: "Wer immer das tut was er schon immer tat, bekommt das, was er schon immer bekam."
Wie wichtig sind neben Ihrer beruflichen Qualifikation und Ihrer Taktik Ihre soft skills?
Softskills, also charakterliche Eigenschaften und Verhaltensweisen sind mittlerweile für 53% aller Führungskräfte wichtiger als die berufliche Qualifikation. Huch!
Für die manche Berufstätige in der Bewerbungs-Situation unglaublich. Im Umgang mit "schwierigen" Kollegen wiederum nachvollziehbar.
in der Personalabteilung, Human Resources ankommen?
folgendes: Man muss sich vorstellen, dass auf eine Stellenausschreibung in einem mittelständischen Unternehmen hunderte, manchmal tausende von Bewerbungen eingehen. Viele Bewerbende sind der Meinung, sie müssten ihre Bewerbungen breit streuen. Job-Center ermahnen ihre Kunden, also Bewerberinnen und Bewerber seit über zwanzig Jahren, sie müssten mindestens einhundert Bewerbungen schreiben. Unsinnig, klein gedacht, demotivierend.
Dies führt selbstverständlich zu einem Bewerbungs-Overkill: Ein extrem hoher Eingang an Bewerbungen blockiert alle Ressourcen in den Personalabteilungen. Eine irrwitzige Situation in Zeiten des Fachkräftemangels. Bewerbende multiplizieren Online-Bewerbungen einfach und schnell. Massen-Bewerbungsschreiben mit vergleichbaren Inhalten sind heute normal. Wer aber soll diesen Einheitsbrei lesen?
Selbstverständlich schützen Mitarbeitende in der Personalabteilung Ihre zeitliche Ressourcen, indem sie die Durchsicht vieler hundert Bewerbungen möglichst straff organisieren, an Hilfskräfte oder Software, an künstliche Intelligenz, übertragen.
Wichtig zu wissen: Heute passen viele Bewerbungen in keiner Weise zur Stellenbeschreibung. Sie sind für das Unternehmen nicht relevant, werden vorab aussortiert. So ist unsere Bewerbung in Gesellschaft unzähliger weiterer Bewerbungsunterlagen.
Personalleitende wissen bereits ohne Bewerbungen und Vorstellungsgespräche nicht, welche Aufgaben sie im Unternehmen zuerst abarbeiten sollen. In vielen Personalabteilungen ist Chaos König, trotz vorbildlichen Zeit-Managements.
Was tun? Rationalisieren: Ihre Bewerbung wartet im PC, wird entweder mittels
Software und künstlicher Intelligenz gescannt und bewertet oder von Personal-Referenten in Ausbildung überflogen. Sind relevante Begriffe vorhanden, landet die Bewerbung in der Auswahl. So werden aus eintausend Bewerbungen 274.
In einem zweiten Verfahren werden weitere scheinbar ungeeignete Bewerbende ausgesiebt. Personaler lesen dann die letzten sechzig Bewerbungen, Lebensläufe oder sogar aussagekräftige handschriftliche Bewerbungsschreiben als PDF-Anlage. Sie zeigen: Da ist jemand engagiert, gibt sich Mühe - für uns.
Ein hervorragender Impuls der Wertschätzung. In welcher Situation fragen Sie sich als Mensch eher: Wer ist das? Sind Sie interessierter an jemandem, der Ihnen Achtung entgegenbringt? Möchten Sie jemanden eher kennen lernen, der für Sie eine handgeschriebene Bewerbung verfasst oder lieber denjenigen, der oberflächlich ein mehrfach verwendetes, beliebiges
Excel-Stylesheet anhängt?
Aktuelle tabellarische Lebensläufe sollen heutzutage für eine Bewerbung ausreichen. Es ist zwar zeitgemäß, nackte Informationen ohne Anschreiben zu senden. Papier-Bewerbungen sind sicherlich sowohl für Bewerbende als auch Personalabteilungen heute überflüssig. Ein Anschreiben mit weiteren Informationen als im tabellarischen Lebenslauf genannt, eher sinnvoll.
Für Personalverantwortliche oder Führungskräfte, die eine Bewerbung lesen, muss der Inhalt nachvollziehbar, verständlich sein. Mehrere Jobwechsel innerhalb von ein bis zwei Jahren wecken leichten Argwohn. Warum das? Ist es ein komplizierter, problematischer Mensch? Fehlt ihm Ausdauer, Durchhaltevermögen? Oder ist ihm schnell langweilig? Fakten in einer Bewerbung, die Fragen nach sich ziehen.
Das neue Unternehmen muss, will, liebt es, in der Probezeit und hoffentlich weiterhin mit diesem Menschen als soziales Wesen zusammen zu arbeiten. Deshalb reichen cooler Lebenslauf und coole Profi-Ausbildung allein nicht für eine qualifizierte Vorauswahl.
Selbst wenn Sie ein gesuchter Spezialist mit seltenen Fähigkeiten sind: Zuerst müssen diese besonderen Fähigkeiten auffallen, jemand muss sie erkennen. Im zweiten Schritt müssen verantwortliche Entscheider*innen nach Studium Ihrer Bewerbungsunterlagen den Wunsch verspüren, genau SIE kennen lernen zu wollen.
Heute oft als unbedeutend unterschätzt, verdrängt oder vergessen: Sie schreiben nicht unpersönlichen Unternehmen, nicht an Automaten. Sie schreiben an Menschen. Schreiben Sie ungewöhnlich persönlich landet Ihre Bewerbung auf dem Schreibtisch und liegt dort.
Schreiben Bewerber achtlos Massen-Bewerbungen, wird ihre Bewerbung unter Umständen ebenso unpersönlich herausgefiltert. Sie müssen keine Pakete als Bewerbung senden, auch keine Plakate. Persönlich sein genügt, um aus der Masse hervorzustechen.
Wer handelt wie andere, wird behandelt wie andere.
Alle arbeiten in einem Team. Deshalb sind soft skills wichtig. Daher sollten sich Bewerbende
überlegen, ein Bewerbungsschreiben mit zusenden, das Details über sie verrät, die den neuen Bewerbenden UNVERWECHSELBAR macht. Jeder Berufstätige sollte eine eigenständige Marke sein.
Niemand wird zur Marke, weil er aus Bequemlichkeit oder weil es zeitgemäß erscheint, mal schnell und oberflächlich seine Online-Bewerbung absendet, indem er seinen tabellarischen Lebenslauf mailt.
Bei allen Verhältnissen zwischen Menschen wird immer wieder klar: Für eine Beziehung braucht es mehr als Fakten. Im Restaurant entscheiden nicht Fakten, sondern Atmosphäre. In der privaten Partnerschaft entscheiden nicht Lebenslauf und Fähigkeiten, sondern der Mensch als soziale Person. Nicht anders ist es bei einer Bewerbung.
Unternehmen brauchen als Mitarbeitende Marken, Persönlichkeiten, kreative Problemlöser. Dafür brauchen sie Mitarbeitende: SIE. Fühlen Sie sich als Arbeits-Erlediger? Diesen Job können Hardware, Software oder Roboter heute billiger, schneller, ohne Urlaub und Krankheitstage erledigen. Ihre Kreativität ist entscheidend, Ihre Persönlichkeit. Deshalb steuern Sie Ihre Bewerbung bitte nicht nach dem Gießkannen-Prinzip.
Besser, erfolgreicher und langfristig befriedigend:
Unternehmen nach persönlichen Kriterien auswählen und sich dann engagiert bewerben.
Konzentriert und pfeilgerade auf das Ziel hinarbeiten.
Sicheres Auftreten, Ausstrahlung und innere Haltung, das Mindset entscheiden darüber, wie wir von Personalverantwortlichen wahrgenommen werden. Von Bewerbenden teilweise nachlässig behandelt sind wertvolle Soft Skills der Turbo: In der Bewerbung, im anschließenden Interview eigene Fähigkeiten glaubhaft darzustellen, in der Probezeit eigenes Können zu beweisen, nach Festanstellung gestaltend im Unternehmen zu arbeiten.
... sozialer Fähigkeiten, die eine wirkungsvolle Verständigung zwischen Menschen ermöglicht und dabei die Bedürfnisse der Beteiligten berücksichtigt.
Die Bedeutung hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre deutlich erhöht. Bereits Anfang 2000 bedauerten Leiter der Fachhochschulen, dass Absolventen mit Abschluss 1.0 fachlich Spitze seien, jedoch dennoch zunehmend nach Vorstellungsgesprächen keine Zusage erhielten.
Trotz ihrer beruflichen Qualifizierung fehlten ihnen soft skills, die eine Einstellung für die jeweiligen Unternehmen unmöglich machten.
Dies bestätigt Michaela Wieandt, Associate Researcher am Berliner Talent Management Institut der ESCP Europe: Die Fachzeitschrift “MIT Sloan Management Review“ kam in ihrer Studie zu einem ähnlichen Ergebnis.
Verbessern Sie Ihre Chancen durch eine optimierte Bewerbung mit der für Sie richtigen Taktik.
Warum Taktik oder Strategie? Die meisten Bewerbenden sagen spontan: “Ich brauche keine Strategie. Viele Bewerbungen verlaufen dann nach dem Gießkannenprinzip. Bewerbungsscheiben senden - mal sehen, was dabei herauskommt. Ich bin gut, beruflich qualifiziert. In irgend einem Unternehmen werde ich schon etwas finden"
Arbeitssuchende, die sich nach dem Gießkannenprinzip bewerben, stellt kein Unternehmen, kein Personaler gerne ein. Bestenfalls aus Not, wird niedrige berufliche Qualifizierung für die ausgeschriebene Tätigkeit hingenommen.
Grund: Bewerbende, die sich bei vielen Unternehmen bewerben, sind meist nicht sonderlich engagiert in ihrem Job. Ist es ihnen vermutlich sogar gleichgültig, nach kurzer Zeit erneut in irgendeinem anderen Unternehmen zu arbeiten? Keine gute Basis aus Unternehmenssicht.
Berufliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden liegt im Interesse des neuen Mitarbeitenden ebenso wie in dem des Arbeitgebers. Deshalb oft die Frage an Führungskräfte: "Wo sehen Sie sich beruflich in 5 Jahren?"
Clevere, erfolgreiche Bewerberinnen und Bewerber wie Sie gehen sicher einen Schritt weiter: Sie wählen nur sehr wenige Unternehmen aus, bei denen sie sehr gerne arbeiten möchten. Dann bereiten Sie sich systematisch vor auf die Bewerbung bei genau diesen Unternehmen.
Durch diese Konzentration erhöhen sich die Chancen, auch genau dort zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Bereiten Sie sich auch darauf gezielt vor, haben Sie den Job. Sie minimieren dadurch die Risiken. Berufliche Qualifikation und erwünschte Fähigkeiten der Stellenbeschreibung selbstverständlich vorausgesetzt.
Wenn ich nicht weiß, wohin ich wirklich will, finde ich weder Richtung noch Weg. Ich bleibe Spielball anderer Menschen, des Glücks oder Schicksals, je nachdem, wen man verantwortlich machen möchte.
Die genannten Tipps und Strategien gelten nicht nur für Berufseinsteiger und Hochschulabsolventen, sie sind grundsätzlich erfolgreich anwendbar von jedem Menschen, der neue berufliche Perspektiven sucht.
Verfolgen Sie Ihr Ziel systematisch, mit der richtigen Strategie und mit der meist immer nötigen Ausdauer erreichen Sie es.
Manchen Berufstätigen, Absolventen der Schulen und Hochschulen ist bewusst, dass sie nicht als “Wissens-Behälter” Geld verdienen. Nützlich, geldwert für Unternehmen sind sie ausschließlich, wenn sie dieses Wissen konstruktiv mit anderen teilen, vernetzen, mit diesem Wissen Probleme lösen, Nutzen bieten, Wünsche erfüllen. Wenn sie produktiv sind.
Dieses Wissen und Können nennen wir hard skills. Elternhaus, Schule, Universität stellen gute Ausbildung und Wissen in der Vordergrund der persönlichen Entwicklung der eigenen Kinder, Auszubildenden oder Studierenden.
Bemerkbar, täglich erlebbar: Unternehmen und Institutionen leiden unter negativen Veränderungen der soft skills. Das sind die sozialen Fähigkeiten: Wichtig dabei: Wie verhält sich ein Mensch, statt was kann ein Mensch.
Konzentrationsfähigkeit: Mehr und mehr Menschen verlieren beispielsweise die Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten, lassen sich durch Nebensächlichkeiten ablenken. Die Fehlerhäufigkeit steigt. Ärger, Missverständnisse, Stress und höhere Kosten sind die Folge. Trend: nach oben.
Soft skills, vor Jahrzehnten noch selbstverständlicher Bestandteil bürgerlicher, häuslicher Erziehung, werden rar. Personalleitende beachten und honorieren sie bevorzugt bei einem Vorstellungsgespräch. Abhängig ist dies von der Stellenbeschreibung.
Aufgrund zunehmender Seltenheit entwickelt sich der Trend in Personalabteilungen, gute soft skills gegenüber guter beruflicher Qualifikation zu bevorzugen.
Einfacher Hintergrund: Wissen kann der engagierte Berufstätige verhältnismäßig schnell lernen. Soft skills, den Fächer wertvoller Verhaltensweisen jedoch nicht. In der Kindheit intuitiv antrainierte gute Charaktereigenschaften helfen dem Berufstätigen ein Leben lang. Wer daran nicht teilhaben konnte, optimiert Verhaltensweisen durch Training selbst.
Sind Sie selbstkritikfähig? Diese Frage beantworten Bewerbende während eines Vorstellungsgespräches unbedacht, oberflächlich und schnell mit einem überzeugten JA beantwortet.
Das selbstkritische Bewerten dessen was man tut. Die Worthülse Selbstkritik-Fähigkeit bezeichnet die Kunst, eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen. So als ob man sich selbst beobachtet und objektiv einschätzt, ob es richtig ist, was ich tue. Optimiert man danach sein Handeln, optimiert man auch gleichzeitig eigene Fähigkeiten.
Der Trend entwickelt sich zur Selbstüberschätzung. Mangel an Kritik am eigenen Handeln, vor allem aber unpassende Reaktionen auf berechtigte Kritik der Kolleginnen und Kollegen.
Berechtigte und sachlich vorgetragene Kritik sollte akzeptiert und mit dem eigenen Denken und Handeln in Einklang gebracht werden. Ist die Kritik berechtigt und sinnvoll, ändere ich mein Verhalten. Falls nicht, sprechen wir mit Kollegen darüber. Wutausbrüche, Beleidigungen, selbst beleidigt sein, Weglaufen, Sachbeschädigung oder körperliche Gewalt als Reaktion auf berechtigte Kritik sind ein NoGo.
Dass vorhandene soft skills (Verhalten) für Berufstätige mindestens ebenso wichtig sind wie hard skills (Wissen/Können), macht folgendes Beispiel deutlich:
Was nützt einem Unternehmen ein hervorragend ausgebildeter Ingenieur, der unkonzentriert fehlerhaft arbeitet, anschließend weder die fatalen Auswirkungen anerkennt, seinen Fehler aufgrund mangelnder Selbstkritik-Fähigkeit nicht einsieht.
Bisher sichteten Auszubildende in der Personalabteilung, Personalreferenten alle eingehenden Bewerbungen. Entsprechen Stellen-Bewerbungen nicht den erforderlichen Kriterien, rutschen sie - Tschüss - in die Endablage. Jetzt steigt KI, künstliche Intelligenz in den Ring.
Zunehmende Attraktivität, Nutzen, Arbeitserleichterung, sowie Steigerung der Wirtschaftlichkeit für das Human Resources-Team. Nicht Personaler checken künftig Bewerbungen. Das übernehmen
aktuell rund 250 HR-Software-Lösungen auf dem Markt. Sie erobern die Personalbüros. Noch nicht alle Programme sind jedoch bereits fit für den vollautomatischen Bewerber-Check mittels KI.
... Bewerbung. Meist lohnt sich frühzeitiges Umdenken. Wichtig: Begreifen Sie diese nicht umkehrbare Entwicklung nicht als Nachteil, sondern als Chance.
Entdecken und nutzen Sie die Vorteile. Legte oder klickte der heute schwach motivierte Junior-Resources-Manager die wertvolle Bewerbung während des Griffs zum Schoko-Riegel versehentlich in die Absagen-Box? Aua, die Chance ist futsch. Dem professionellen, gerechten Recruiting-System passiert so etwas nicht.
Die meisten cloudbasierten Human-Resources-Anwendungen mögen statt Schoko-Riegel lieber Keywords. Vereinfachte Frage: Passen die Schlüsselwörter der Bewerbenden zu denen, die der Personalleiter ins System eingibt?
Die zeitoptimierte Auswertung ist eine hochkomplexe Aufgabe für Menschen wie für Software. Weder sind alle in der Stellenbeschreibung gelisteten Ansprüche gleich relevant, noch sind alle von Bewerbenden genannten Fähigkeiten, Qualifikationen, Details gleich wichtig.
Nicht ales passt sofort erkennbar zusammen. Da passieren nach der dreihundertsten überflogenen Bewerbung schon mal Fehler. Ist die vollautomatische Auswertung nicht eine Chance?
Selbst lernende Künstliche Intelligenz berechnet mittels Algorithmen, sagen wir vereinfacht Formeln, welchen Stellenwert Ihre Angaben haben. Wie sind die Fakten in Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Qualifikation, persönliche Fähigkeiten tatsächlich einzuschätzen, zu bewerten? Sind es überhaupt Fakten oder bloß Behauptungen? Passen Personaler-Erwartungen zu Bewerber-Angebot?
Knifflig: Personaler mögen meist keinen Bewerbungs-Einheitsbrei, keine Phrasen.
Dennoch nennen sie selbst nichtssagende Worthülsen wie Teamfähigkeit, Kompetenz in Stellenausschreibungen. Wie macht der Bewerbende es nun richtig?
Elementar wichtig ist es, die wichtigsten Keywords der Stellenbeschreibung herauszufiltern und sie entsprechend dem eigenen Profil in den Lebenslauf, in das Bewerbungsschreiben, zu übernehmen.
Nutzen Sie Bewerbungs-Vorlagen, Lebenslauf-Vorlagen? Kommen Sie bei Ihrer Bewerbung tatsächlich nicht ohne diese professionell aussehenden Vorlagen aus? Stellen Sie sicher, dass Sie auch bei Lebenslauf-Vorlagen an diese Keywords denken. Nicht alle Bewerbungs- und Lebenslauf-Vorlagen werden ständig aktualisiert. Authentischer ist es ohnehin, Sie erstellen Ihre Bewerbung ohne Vorlage.
Hat die Position. auf die Sie sich bewerben, nur ansatzweise mit Kreativität, eigenen Problem-Lösungsvorschlägen oder konstruktivem Denken zu tun? Dann schließen sich die beliebt-bequemen Vorlagen von selbst aus. Wie kreativ ist wohl jemand, der Vorlagen für eine Bewerbung benötigt oder gar verwendet?
Haben Ihre genannten Begriffe eine grundlegende Bedeutung? Sind sie wesentlich, wichtig? Nicht die Anzahl der Schlüsselwörter allein sind wichtig, sondern deren Priorisierung. Künstliche Intelligenz unterscheidet nicht nur clever, sondern lernt dazu. Unterschätzen wir sie nicht.
Als erstes scannen Personaler und Software den Lebenslauf. Ist dieses Curriculum Vitae typisch gut strukturiert, fällt die Durchsicht leicht. Die Vorentscheidung fällt aufgrund des Lebenslaufs schnell. Eine Umfrage 2018 unter Personalern der Online-Stellenbörse des Axel Springer Verlags ergab: Personaler nehmen sich durchschnittlich exakt 48 Sekunden Zeit zur Sichtung einer Bewerbung.
Wenig Zeit, um schnell alle persönlichen Vorteile auf den Punkt zu bringen. Das bedeutet: Das Wichtigste, das Beeindruckendste muss an den Anfang. Auch deshalb sind Bewerbungs-Vorlagen oder Lebenslauf-Vorlagen nur sehr bedingt geeignet. Bewerbende müssen - ZACK - aus dem Stapel aller Bewerbungs-Unterlagen hervorstechen. Clever - einfallsreich, trotzdem ehrlich, authentisch, überzeugend. Kreativität ist Trumpf. Bei der Formulierung und Gestaltung der Bewerbungsunterlagen. Es gibt viele Beispiele für sogenannte "Cliffhager" am Anfang des Anschreibens: "Sie wollen wissen, wie ich unser Unternehmen kurz vor der Insolvenz mit einer kreativen Idee ....?" Dann lesen Sie bitte die anhängende Projektliste.
Der Mensch ist fähig, Aussagen, Texte zu deuten. Er kann erklären, wie er das Gehörte, Geschriebene mit seinem Verstand auffasst. Ja, Interpretieren ist fehleranfällig. Deshalb: Achten Sie bei allen Darstellungen in Bewerbung und Lebenslauf darauf, sich klar auszudrücken.
Überwinden Sie sich, Bewerbungs-Texte anderen Menschen, die Sie kennen und denen Sie vertrauen zur Durchsicht zu geben. Sehr oft ist der Bewerbende überrascht, wie sein Text verstanden, interpretiert wird. Völlig anders als geplant. Unterschiedliche Sichtweisen, Wahrnehmungen sollten wir nie unterschätzen.
Sind Ihre Texte verständlich, beziehungsweise maschinenlesbar? Sind alle wesentlichen Punkte enthalten, sind Sie in der Auswahl. Grünes Licht zum Vorstellungsgespräch.
Jetzt möchten Sie und die Personaler sehen, ob Sie zueinander passen. Vorher aber möchten sie wissen, ob das, was Sie im Bewerbungsschreiben, im Lebenslauf schrieben zu dem passt, was Sie sagen.
Ist alles realistisch, glaubhaft, authentisch? Ergibt das Gesamtbild einen Sinn? Können sich nicht nur Personalleitende, sondern auch Abteilungsleiter, Manager vorstellen, mit Ihnen zusammen zu arbeiten. Als Team. Passen Sie und das Team menschlich zusammen?
Warten mehrere Personen in einem Meeting aufeinander, sind wichtige Dokumente nicht auffindbar, stört dies den Arbeitsablauf empfindlich. So gesehen gibt es die “cloud” schon immer. Irgendwo - man blickt suchend gen Himmel - werden die wichtigen Unterlagen schon sein.
Im Jahr 2015 schätzten leitende Mitarbeiter bei Arbeitnehmern, die aus dem Ausland einwanderten, begeistert deren enorme Leistungsbereitschaft nach der Einstellung. Was nützt somit ein 1,0-Absolvent, der ständig mit angezogener Handbremse durchs Unternehmen irrt. Im Hintergrund wartet bei der Jobsuche der engagierte Mitarbeitende, der trotz löchriger beruflicher Qualifikation bevorzugt wird.
Die Entwicklung: Immer mehr Jobsuchenden und Berufstätigen fehlt es an sozialer Sensibilität. Das, und mangelnde Kommunikationsfähigkeit, wirkt negativ bei Kunden, Partnern und Kollegen. Konflikt-Lösungs-Fähigkeit und eine selbstkritische Denkweise sind immer seltener anzutreffen. Selbstverständlich gilt dies nicht für alle erwachsenen Berufstätige, jedoch leider für immer größer werdende Gruppierungen.
Die Expertin und Autorin Nina Jerzy veröffentlichte im April 2021 in der Zeitschrift Capital den Artikel:
"Könnte pünktlicher sein" Warum nicht mal brutal ehrlich bewerben?
Dabei geht es um einen New Yorker, Jeff Scardino. Jeff war auf Jobsuche und startete ein Experiment. Er wollte wissen: Wie erfolgreich ist man mit einer brutal ehrlichen Bewerbung? Er bewarb sich bei zehn Unternehmen unter zwei verschiedenen Namen.
Der Durchschnitts-Bewerber beschreibt sich in seinem Bewerbungsschreiben mit den besten Eigenschaften und traumhaften Fähigkeiten. Sowohl behauptete überragende soft skills als auch Fähigkeiten bleiben zumeist hinter der Wirklichkeit zurück. Bei objektiver Betrachtung.
Nicht so Jeff. Er bewarb sich einmal mit klassischer Schönfärberei und einmal, indem er in seinem Lebenslauf seine Stärken, jedoch auch sehr eindeutig seine Schwächen darstellte. Er beschrieb amüsant, privat unvollendete Projekte oder die gescheiterte Laufbahn als Radio-DJ.
Interessant, bestimmt ist in den U.S.A. vieles anders als bei uns. Sicher kommt es stets auf die Ausführung im Detail an. Wie clever ist die Bewerbung aufgesetzt? Die Wirkung wird von Branche zu Branche unterschiedlich sein. Und es kommt auf den Ansprech-Partner im jeweiligen Unternehmen an.
Jeff gab in seiner Bewerbung zu, pünktlicher sein zu können, in Meetings lieber zu kritzeln, statt wichtige Infos zu notieren. Schließlich gab er noch drei Referenzen an, die es interessierten Personalern ermöglichte, sich die schlechten Eigenschaften des Bewerbers bestätigen zu lassen.
Das Experiment gelang, laut Jeff: Seine klassische Bewerbung führte zur Reaktion eines Unternehmens, auf die "ehrliche" mit einem Fächer schlechter Eigenschaften erhielt er acht Antworten.
Auffallend und entscheidend für den Erfolg war gemäß Scardino, dass die Human Resources Manager, die Personalleiter, den Witz des jobsuchenden Bewerbers selbstverständlich durchschaut hatten. Aber gerade deshalb wollten sie ihn kennen lernen. Die Neugierde wurde geweckt. Er hatte nur dadurch die Möglichkeit, allen Interessenten zu erklären, was er tut, was er kann, wer er ist
Auch dies ist ein Hinweis darauf, wie wichtig es ist, seine Bewerbung nicht an ein unpersönliches Unternehmen zu senden, sondern während des Schreibens Menschen vor Augen hat, an die man schreibt.
Das führt zu persönlicheren, spannenderen Texten. Es verführt Sie als Bewerbenden dazu, völlig anders, mitreißender zu schreiben. Wir schreiben dann nicht aus Sicht unserer Branche, nicht aus Sicht der Tätigkeit. "Ich bin Mathematiker." Ist das mitreißend? Werden dabei Glücks-Hormone ausgeschüttet? Nein! Natürlich nicht. Es ist langweilig.
Schreiben wir an Menschen, punkten wir an irgendeiner Stelle des internen Auswahl-Prozesses im Ziel-Unternehmen. Selbstverständlich sind Sie als Bewerbender kein Texter, sollen Sie auch nicht sein. Dennoch: Denken sie daran: Menschen lieben Interessantes. Ja, auch Personalleitende sind Menschen.
"Belastungsfähigkeit ergänzt mein Profil." Die Klaviatur möglicher Soft Skills, positiver Eigenschaften, wird lediglich aufgezählt - behauptet.
Dabei drängt sich jedem Personalverantwortlichen die Frage auf: "Kennt der Bewerbende die volle Bedeutung der Begriffe, die er da nennt? Sagt er das nur so daher oder stimmt die Behauptung mit der Wirklichkeit überein?
Denn: Es gibt eine klar erkennbare Entwicklung. Noch vor 50 Jahren unterschätzten Menschen ihre eigenen Fähigkeiten überwiegend. Nach langer Entwicklung ist es seit einigen Jahren genau umgekehrt: Die Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten. Wirklichkeitsfremder, überzogener werden daher die Darstellungen in Bewerbungsschreiben.
So geht es besser, überzeugender, realistischer: Statt Teamfähigkeit platt zu behaupten, ist es inhaltsreicher, glaubhafter, authentischer, Situationen aus dem bisherigen Arbeitsleben bildhaft zu schildern.
Sie zeigen damit, wie Sie Teamfähigkeit im Detail lebten. Sie beweisen Teamfähigkeit aktiv in der Handlung. Personaler hören aus der erzählten Situation heraus, erkennen deutlich, dass Sie teamfähig sind, ohne dass Sie das Wort auch nur einmal erwähnten.
Sei bei den Antworten ebenfalls kritikfähig, da ehrliche Antworten überzeugen. Übrigens: Selbst-Kritikfähig bedeutet NICHT, das Gastgeber-Unternehmen zu kritisieren.
Selbstkritisch zu sein, signalisiert: Ich gehe sachlich, überlegt um mit Kritik an meinem eigenem Verhalten. Ich bin bereit, meine Fehler selbst zu erkennen, sie als eigenen Fehler zu akzeptieren. Ich bin bereit, diese Fehler künftig zu vermeiden. Personalleiter suchen Mitarbeitende, die in sozialer Hinsicht zu den Kollegen, zur Belegschaft passen.
Bewerbende trainieren im Intensiv-Vorstellungsgespräch-Training: Spontan und routiniert beschreibst Du Deine erfolgreichen Projekte auf Englisch. Du erläuterst nachvollziehbar Arbeits-Beispiele Deiner bisherigen Tätigkeiten, Deine Berufserfahrung, nennst Stärken, Schwächen und vollendest so Dein Erscheinungsbild. Bist Du Berufseinsteiger sind andere Faktoren bedeutend, die Du im Training erfährst.
Was geschieht, wenn diese wichtigsten Aussagen des Bewerbers nur mit „Ruckel-Englisch“ das Bewusstsein des entscheidenden Personalers, des Abteilungsleiters erreichen? Reicht dessen Eindruck, seine Sicht auf Dich für eine Zusage?
Genau diese sogenannten Soft Skills haben für Personalleiter, Fach-Abteilungsleiter neben Qualifikation und Berufserfahrung mittlerweile die höchste Bedeutung. Warum? Weil seit Jahrzehnten gute Umgangsformen seltener werden.
Verunsichern Sie nicht sich selbst und Ihre Gesprächspartner mit geringer Englisch-Sprech-Praxis. Mangelndes Vokabular hindert uns, Zusammenhänge treffend und flüssig auszudrücken. Zweifelnde Vorgesetzte stellen die Eignung eines jobsuchenden Bewerbenden dadurch unnötig in Frage.
Vor dreißig Jahren entwickelten Marketing-Profis ständig neue PUSH-Strategien. Ausgefeilte Gesprächs-Leitfäden sollten mehr Waren und Dienstleistungen verkaufen. Heute arbeiten wir entspannter mit Sog-Strategien. Wir machen ein Produkt, eine Dienstleistung so attraktiv, so einfach, dass ein Nachfrage-Sog entsteht und das Angebot gekauft wird.
Diese erfolgreiche Strategie wirkt überall. Auch im Vorstellungsgespräch. Wichtig ist die innere Einstellung. Weiß ich genau, was Personalleiter von mir erwarten, versuche ich mich einzupendeln. Ich gehe in Resonanz mit ihnen. Genau hier setzt nun Ihr persönlicher Personal-Coach an.
Sehe ich den Personaler dagegen schon vor dem Bewerbungsgespräch als meinen Feind, den ich austricksen, gegen den ich gewinnen will, kann keine Resonanz entstehen. Mein Gesprächs-Partner merkt dies sofort. Erfahrene Personalleitende sowieso. Es ist ihr Job. Einigen Sie sich mit Ihrem Ego, den Personaler "gewaltfrei" zu überzeugen.
Starten wir aber am Anfang des Bewerbungs-Prozesses:
Bei der Jobsuche ist es nicht allzu schwer, eine wirkungsvolle, perfekte Bewerbung zu schreiben. Tausende im Internet angebotener Tipps sind gut, werden hier nicht wiederholt. Verliere dich nicht in sinnlosen Details. Konzentriere dich als Bewerbungs-Taktiker auf wesentliche, entscheidende Punkte:
Ändere einfach eines: deine Perspektive. Tausche deine Sichtweise auf Bewerbung, Arbeitgeber, Bewerbungsschreiben, Vorstellungsgespräch. Um 180 Grad: Vom Jobsuchenden zum Personalleiter oder zum Abteilungsleiter. Schwupps, schon geschehen. Du bist Personalreferent*in, deine Bewerbung liegt vor dir. Du vergleichst die Stellenbeschreibung, die du als Personalreferent*in zusammenstelltest
mit der Bewerbung, die dir vorliegt. Du liest das Anschreiben, das dir dieser Bewerbende schickte.
Wesentlich ist, dass du deine Bewerbung aus Sicht eines Fremden siehst. Als Personalreferent willst du keinen Fehler machen. Sei kritisch mit dieser Bewerbung. Denkst du, andere sehen auch so aus. "Da muss ich doch gleich mal nachsehen, wie andere Bewerbungen aussehen", denkst du dir vielleicht.
Was fällt anderen Menschen auf, wenn sie deine Bewerbung lesen? Du wirst überrascht sein, was du zu hören bekommst. Sei selbstkritisch, höre dir alles geduldig an, schreib es auf. Wenn du allein bist, denke darüber nach. Lasse es, wie es ist oder ändere es. Du entscheidest. Bedeutend sind jedoch die Vorschläge, Kritiken an die du vorher gar nicht dachtest. Denn jeder Mensch nimmt die Welt anders wahr. Nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte. Vor allem: Das Wichtigste zuerst.
Sehe schon beim Schreiben deine eigene Bewerbung aus der Sicht des Mitarbeitenden. Der Personaler möchte deine Bewerbung nach ausgewählten Kriterien vorab sortieren.
Stelle dir die Person vor, die deine Bewerbung liest. So fällt es dir leichter, dich in diese Person hineinzuversetzen. Schlüpfe in dessen Denkweise, sehe dessen Interessen. Das hilft, zielorientiert und wirksam zu formulieren.
Da Bewertungen heute vielfach bereits computergesteuert gefiltert werden, ist es wichtig, Ausschluss-Kriterien zu vermeiden. Beispiel: Wird Englisch in Wort und Schrift gewünscht, sollte dies ebenso in der Bewerbung überzeugend erwähnt sein. Fehlen diese Fähigkeiten? Dann spätestens jetzt einfach und schnellstmöglich nachholen. Es ist nie zu früh und selten zu spät.
Vielleicht denkst du jetzt: 'SO EIN UNSINN!', was soll denn das?
Empathie, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten im Leben.
Privat und beruflich. Je besser dir das gelingt, desto einfacher gelingt deine Verständigung mit anderen Menschen. Du hast mehr Freude am Privatleben und bei der Arbeit, weil du selbst Widerstände reduzierst. Auch bei der Bewerbung und dem - hoffentlich - folgenden Vorstellungsgespräch.
Gelingt es dir mit einiger Übung, dich in andere Menschen hineinzuversetzen, in ihre Situation hineinzuschlüpfen, denkst, schreibst, sprichst und handelst du anders. Du kommst in Resonanz
mit dem anderen Menschen. Er ist nicht irgendein Mensch, er wird dir vertraut. Findest du diesen Mensch in deiner Fantasie sympathisch, was du versuchen solltest, wird die Verständigung leicht.
Du bist Architekt deiner Fantasie. Gelingt es dir nicht sofort. Übe es.
Schaue durch die Brille der Junior-Personalleiterin, höre deine Stimme über die Ohren der Personaler und Abteilungsleiter. Höre dich, wie du die letzten, wichtigen Stationen deines Lebenslaufes darstellst. Überlege, ob du das überzeugend findest.
Höre heraus, wie du argumentierst, dass du die oder der richtige für genau diese Position bist. Hast du mehrere Gesprächs-Partner gleichzeitig, die dich kennen lernen möchten? Bedenke, dass jeder einzelne Beteiligte eine andere Sichtweise hat, mitunter weichen die Interessen, Absichten sogar voneinander ab. Das wirkt zuerst unübersichtlich, fördert die Nervosität. Aber auch dies ändert sich durch einen Wechsel der Perspektive. Du erleichterst dir dadurch das Gespräch, bist entspannter.
Sitzen dir im Vorstellungsgespräch mehrere Mitarbeitende des Unternehmens gegenüber, kann dies ein Vorteil sein, wenn du deine feinen Antennen auf die Mimik der Mitarbeitenden ausrichtest. Wie reagieren diese auf Fragen, die Kolleginnen und Kollegen an dich stellen?
Interessant auch, wie unterschiedlich sie auf deine Antworten reagieren. Von positiv über neutral, überrascht bis ablehnend. Wie bewertest du diese Reaktionen? Wie stufst du die Prioritäten ein? Wessen Eindruck von dir ist dir wichtiger? Wie handelst du?
Ergeben sich Widersprüche, was die Erwartungen an dich betrifft? Sind sich alle Anwesenden scheinbar einig oder sogar sehr harmonisch?
Betrachte deine eigene Bewerbung einmal kritisch, als ob der Bewerbende eine andere Person wäre. Stelle dir in deiner Fantasie jemanden vor. Was sagst du ihm? Würdest du dein Bewerbungsschreiben als herausragend, bemerkenswert, gar wertvoll aus dem Stapel anderer Bewerbungen herausfischen?
Glaubst du persönlich, was du im Vorstellungsgespräch alles erzählen willst? Wärst du misstrauisch, wenn du deine genannten Stärken und geniale soft skills hörst. Erscheint dir, was du sagst, sehr vertraut. Dann wirkt alles harmonisch, wie aus einem Guss.
Oder wirken deine Aussagen fremd, selbst auf dich? Wenn du dir in Teilen des Gespräches nicht glaubst, glaubt dir auch kein anderer. Bist du kein routinierter Schwindler, bemerken es andere Menschen. Sofort.
Lesen Sie Ihre Texte und geplante Aussagen zwei bis drei Tage nach dem Entwurf nochmals. So fallen Ihnen wenig authentische Text-Passagen sofort auf. Heute sind Sie in einer anderen Gemütsverfassung als vor zwei Tagen.
Provozieren Ihre Sätze bei Ihnen selbst bereits Widerspruch? Liegen Ihnen kritische Antworten auf der Zunge, wenn Sie ihren gut durchdachten Behauptungen lauschen?
Personalleiter sind meist so erfahren wie clever. Bewerber*innen lassen sich oftmals vom Inspector-Columbo-Effekt beeindrucken. Vereinfacht dargestellt: Personaler gibt sich sehr freundlich, schafft gute Atmosphäre, wirkt naiv, damit sich Bewerber entspannt um Kopf und Kragen reden.
Bei noch so unglaubhaften Behauptungen, die der Bewerbende schon mit Mimik und Gestik selbst entlarvt, nickt er freundlich und verständnisvoll. Warum auch nicht? Der Bewerbende schießt sich gerade selbst ins AUS.
Interviewen Sie sich also stets selbst. Angefangen von der Online-Bewerbung, dem tabellarischen Lebenslauf über Ihre soft skills, persönliche Stärken und Schwächen, den Arbeitsbeispielen, Ihrer Berufserfahrung bis schlussendlich zum Assessment-Center.
Sind Sie begeistert, sich selbst im eigenen Unternehmen zu haben? Denken Sie, dass Sie Ihrem Arbeitgeber nützlich sein können, ihn voran bringen, erfolgreicher machen als vorher?
Und wenn ja: WIE werden Sie das erreichen? Mit Hoffnung, mit Absichten und Worten oder mit Taten. Sprühen Sie tatsächlich vor Energie, sind Sie ein Blender oder gerade in einer manischen Phase. Hat der Bewerbende ein gesundes, berechtigtes Selbstbewusstsein, ist er dummfrech oder einfach nur überheblich?
Sehen Sie sich in Gedanken, wie Sie sicher und flüssig Englisch sprechen. Am Telefon. In der Video-Konferenz verstehen Sie die europäischen Partner am Montag so gut wie die asiatischen am Mittwoch und die Amerikaner am Donnerstag. So sicher, dass Sie sich völlig auf die Gesprächsinhalte konzentrieren.
Möchten Sie mit sich selbst im assessment center Teamwork betreiben? Bemerken Sie dabei schnell, dass Sie weniger fähig zur Selbstkritik sind, als Sie im Bewerbungsschreiben angaben?
Sie erkennen dann auch, dass es im besten Fall suboptimal war, bei XING "sehr gute Englischkenntnisse" anzuklicken. "Das wirkt auf mein Ego immer toll, aber jetzt - vor dem Vorstellungsgespräch auf Englisch!? Nein, das macht mich jetzt nicht lockerer. Hoffentlich bemerkt es niemand, dass ich nur Level B1 habe. Englisch-Theorie. Hoffentlich sprechen wir nur kurz Englisch?"
Personalleiter im Vorstellungsgespräch ist ihr Freund! Warum? Weil Sie gemeinsam mit ihm herausfinden möchten, ob Sie zum Unternehmen passen und das Unternehmen zu Ihnen. Dass das Unternehmen zu Ihnen passt, haben Sie durch gründliche Recherche bereits herausgefunden. Deshalb wollen Sie unbedingt, dass die Mitarbeitenden dort sich für Sie entscheiden.
Manchen Menschen fällt es schwer, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Sie brauchen kein Schauspieler zu sein. Ändern Sie Ihre Sichtweise, wird das Vorstellungsgespräch angenehm und entspannt verlaufen. Trainieren Sie es zuhause oder mit uns in einem vertraut-entspannten Training.