Erschwerend ist, dass sich Mitarbeiter/innen nicht mit der Kultur eines jeden Kollegen auseinandersetzen möchten. Dafür ist die Vielzahl unterschiedlichster Kulturen im Berufsalltag fast unübersichtlich geworden. Jedoch kann sich der Einzelne durchaus mit den Kulturen, die in seinem Unternehmen überwiegend den beruflichen Tag bestimmen, näher befassen.
Dies nicht nur, um das Arbeitsleben in englischer Sprache für die Kollegen einfacher zu gestalten, sondern um, wie eingangs erwähnt, sich selbst das Berufsleben zu erleichtern.
Obwohl sehr viele Menschen Urlaubs- und Geschäftsreisen in anderen Ländern verbringen, ist auffällig, dass Sie wenig Zeit und Gelegenheit verwenden, um die Menschen in diesem Land kennen zu lernen. Meist erschöpfen sich die Dialoge im Bereich "Essen und Getränke".
Oft sind die Angestellten im Land des Gastgebers selbst Gastarbeiter aus einem anderen Land. Somit sinken die Chancen auf ein Kennenlernen der tatsächlichen Bevölkerung erneut.
Dass es eine interkulturelle Kompetenz gibt, dass man mit Gesprächspartnern in und aus anderen Ländern anders umgeht als mit inländischen und sich selbst bewusster verhält, hat sich herumgesprochen. Aber es wird nicht danach gehandelt.
Berufstätige, die sich geschäftlich in ihrem Unternehmen auf Englisch verständigen, haben zwar davon gehört, handeln aber nicht danach, weil sie oft nur klischeehafte Vorstellungen von der
Andersartigkeit anderer Nationalitäten haben.
Viele Mitarbeiter in Unternehmen glauben, dass die Anwendung wichtig sei, haben aber nur eine verschwommene Vorstellung davon, was sich im Einzelnen dahinter verbirgt und noch weniger, was konkret zu tun ist.
Über den Handlungsbedarf sind sie sich einig. Niemand sagt ihnen aber, wie es geht. Überraschung für andere Mitarbeiter/innen wiederum ist, dass interkulturelle Kompetenz umzusetzen, zu ihrem Job gehört. Guter Kommunikation folgen gute Geschäfte.
Guten Geschäften folgt höheres Gehalt und leichteres Arbeiten, aufgrund großzügiger Budgets. Sie dachten, das sei eine Sache des Managements, nur für wichtige Gespräche und Verhandlungen gewissermaßen.
Dabei bedeutet es nur, sich in den Gesprächspartner einzufühlen, die Situation aus seiner Perspektive zu betrachten. Das ist im Gespräch zwischen zwei Sachbearbeitern oder zwei Technikern in unterschiedlichen Ländern von ebenso großer Bedeutung wie für zwei Topmanager.
Zwei Menschen wollen sich verständigen und ein gemeinsames Ziel erreichen. Ohne Stress. Ohne Ärger.
Natürlich brauchen wir für die Umsetzung noch den Leitfaden "Sage mir, aus welchem Land (oder auch Gegend) dein Gesprächspartner stammt und ich sage dir, wie er denkt, fühlt, spricht, versteht, vermutet, interpretiert, argumentiert, agiert und reagiert."
Nicht vergessen: Jeder Mensch hat genetisch bedingt Vorurteile. Der Gesprächspartner ebenso wie Sie selbst. Aber wahrscheinlich hat er andere. Gut zu wissen, oder?